Im Untergrund einer Gärtnerei soll die im Sommer anfallende überschüssige Wärme gespeichert werden, so dass sie im Winter wieder zum Heizen verwendet werden kann. Neun 100m tiefe Erdwärmesonden werden in regelmäßigen Abständen installiert. Der Untergrund besteht aus Wechsellagen von gut durchlässigen Grundwasserleitern und gering durchlässigen Grundwasserstauern.
Während der halbjährigen Sommerperiode werden die Erdwärmesonden auf 14°C erwärmt. Ein Teil der Wärme wird im obersten Grundwasserleiter mit der natürlichen Grundwasserströmung abtransportiert. Im zweiten Grundwasserleiter (ca. 50m Tiefe) tritt dieser Effekt ebenfalls auf, ist aber aufgrund der vorherrschenden geringeren Fließgeschwindigkeit deutlich geringer.
Während der folgenden halbjährigen Winterperiode werden die Erdwärmesonden auf 6°C abgekühlt. Die Wärme im Nahfeld der Erdwärmesonden wird zurückgewonnen, aber die mit der Grundwasserströmung abtransportierte Energie ist verloren.
links: Temperaturverteilung am Ende der Sommerperiode rechts: Temperaturverteilung am Ende der Winterperiode
Bei etwas komplexeren Untergrundverhältnissen reicht eine Abschätzung über Faustformeln oder einfache Programme nicht aus, da sie die Grundwasserströmung vernachlässigen. Zur Ermittlung der Wärmerückgewinnung sind numerische Modelle erforderlich.